1894
am 25 Oktober in Nantes geboren als Lucy Schwob, Tochter des Herausgebers und Autors Maurice Schwob. Der Onkel Marcel Schwob, Begründer der Zeitschrift Mercure de France, ist ein Freund von Oscar Wilde, später auch eine Schlüsselfigur in der Symbolistischen Bewegung. Ihr Großonkel ist der Orientalist und Romancier Léon Cahun, dessen Namen sie später übernehmen wird.
1907/08
verläßt sie das Lyzeum in Nantes und setzt die Schulausbildung in Oxford/England fort.
1914
Studium der Philosophie und Philologie an der Sorbonne in Paris. Unter dem Pseudonym Claude Courlis veröffentlicht sie poetische Texte "Vues et Visions" in der Zeitschrift Mercure de France.
Erste Selbstportraits.
um 1917
Sie erwählt das Pseudonym Claude Cahun
1918-1920
Unter dem Pseudonym Daniel Douglas (in Anlehnung an Oskar Wildes Liebhaber Lord Alfred Douglas) veröffentlicht sie Artikel.
1919
Nun unter dem Pseudonym Claude Cahun erscheint der Textband "Vues et Visions", illustriert von Suzanne Malherbe, ihrer Stiefschwester und Lebensgefährtin, die unter dem Pseudonym Marcel Moore arbeitet.
Claude Cahun schneidt sich die Haare radikal kurz (bis in die 30er Jahre) und färbt sie abwechselnd rosa, silbern, golden oder rasiert sie total ab.
1922
Cahun und Malherbe nehmen Wohnung in der Rue Notre-Dame-Des-Champs am Montparnasse in Paris und unterhalten dort über fünfzehn Jahre einen Künstlersalon. Sie sind befreundet mit den beiden Buchhandlungs-Betreiberinnen, der Französin Adrienne Monnier (1892-1955, "La Maison des Amis des Livres") und der Amerikanerin Sylvia Beach (1887-1962, "Shakespeare and Company").
1925
Veröffentlichungen von Kurzgeschichten. Freundschaft mit Henri Michaux.
Sie macht viele Selbstportraits und eine Reihe von photographischen Tableaus, die surrealistische Anordnungen von Objekten zeigen.
1928
Fertigstellung des Manuskriptes "Aveux non Avenus" (Nichtige Bekenntnisse), bestehend aus Erzählungen, Lyrik und autobiographischen Texten.
1929
Übersetzung von "Study of Social Psychologie" von Havelock Ellis in Mercure de France. Mitarbeit als Schauspielerin im Experimental-Theater Le Plateau. Freundschaft mit der Tänzerin Béatrice Wanger.
Es entstehen die ersten Photomontagen für "Aveux non Avenus" gemeinsam mit Suzanne Malherbe.
1930
Das Buch "Aveux non Avenus" mit Gedichten, Prosatexten und Illustrationen von Cahun und Moore erscheint.
Cahun veröffentlich in der Zeitschrift Bifur ein anamorphotisches Selbstportrait.
1932
Der Gruppe kommunistischer Künstler und Schriftsteller Association des Ecrivains et Artistes Révolutionnaires (AEAR) tritt sie bei. Sie trifft René Crevel und schließt Freundschaft mit André Breton.
1933
Cahun tritt im Juni aus der AEAR aus, da die Surrealisten, die Trotzkisten und Breton ausgeschlossen wurden.
1933-1935
Sie informiert sich über Psychatrie, auch bei Vorträgen in der Salpétrière und in der Klinik St. Anne.
1934
"Les Paris sont ouverts" (Die Wetten sind eröffnet) ihre Kritik an Louis Aragon und der AEAR wird veröffentlicht.
1935-1936
Verstärktes Engagement in der surrealistischen Bewegung, sie macht mit bei der antifaschistischen Contre-Attaque, einer kurzlebigen Gründung von Breton und Georges Bataille.
1936
Cahun nimmt an der Ausstellung "Exposition surréaliste d´objets" in der Galerie Charles Ratton.
1937
Sie illustriert /Le Cœur de Pic" von Lise Deharme.
Mit Suzanne Malherbe verläßt sie Paris und sie ziehen auf das Familiengut auf der Kanalinsel Jersey.
1940-1944
Im Juni marschieren die Deutschen in Paris ein, am 1.Juli sind sie auch in Jersey. Cahun und Malherbe werden im Widerstand aktiv.
1944
am 25. Juli werden Cahun und Malherbe von der Gestapo verhaftet und am 16.November zum Tode verurteilt.
1945
Am 20.Februar werden sie begnadigt, bleiben aber bis zur Befreiung von Jersey im Mai in Haft.
Während des Krieges ist ein Großteil des Werkes von Claude Cahun vernichtet worden.
1945-1952
Cahun erholt sich nie wieder vom Gefängnisaufenthalt. Sie beginnt wieder zu schreiben und fährt fort Selbstportraits zu machen.
1953
Besuch in Paris, letztes Zusammentreffen mit Breton.
1954
Sie stirbt am 8.Dezember in Jersey.
1972
Suzanne Malherbe stirbt.
seit 1980
Wiederentdeckung des Werkes von Claude Cahun und Suzanne Malherbe.
1995
Ausst. im Musée d´art moderne de la ville de Paris.
1997-1998
Ausstellung: "Claude Cahun - Selbstdarstellungen" in München, Graz, Essen.
1999
Beteiligt in der Ausstellung „Bildnisse Europäischer Photographinnen 1920-1940“
in DAS VERBORGENE MUSEUM, Berlin.
Künstlerinnen A - E
Ausstellung
ERÖFFNUNG
14. April 1999 | 19 Uhr
LAUFZEIT
15. April - 30. Mai 1999
ÖFFNUNGSZEITEN
Do - Fr 15-19 h | Sa - So 12-16 h
STANDORT > ADRESSE
DAS VERBORGENE MUSEUM
Dokumentation der Kunst von Frauen eV
Schlüterstr. 70
10625 Berlin-Charlottenburg
STADTPLAN
siehe Kontakt
Bildzitate | Ausstellung BILDNISSE EUROPÄISCHER PHOTOGRAPHINNEN 1920-1940 | 15. April – 30. Mai 1999
Einladungskarte zur Ausstellung
MAIL>ADRESSE
berlin@dasverborgenemuseum.de
STANDORT > ADRESSE
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