1893
Am 1. Oktober wird sie als Marianne Liebe, Tochter des Rechtsanwalts Bruno Liebe und seiner Frau in Chemnitz geboren. Sie wächst in einem gutbürgerlichen musischen Elternhaus auf. Besuch der Höheren Abteilung der Bürgerschule und der Höheren Privaten Mädchenschule
1911–1917
Sie geht an die „Großherzoglichen-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst“ in Weimar und studiert Malerei und Plastik bei Fritz Mackensen, Richard Engelmann und Robert Weise
1917
Freischaffend als Malerin in Weimar tätig, ihre Arbeiten sind dem Expressionismus verpflichtet
1918
Einzelausstellung in der Galerie Gerstenberger in Chemnitz
1919
Sie heiratet im Juni den Studienkollegen, den norwegischen Maler Erik Brandt in Kristiana, Oslo
1919–1921
Reisen in Norwegen, Südfrankreich und nach Paris, dabei entstehen auch private Fotos
1922
Rückkehr nach Deutschland, weitere Studien in Bildhauerei bei Richard Engelmann in Weimar
1923
sie beginnt zu photographieren
Studium am Bauhaus Weimar zum Wintersemester 1923/24: Vorkurs bei Josef Albers (1.Sem.) und László Moholy-Nagy
(2. Sem.), bei Wassily Kandinsky (Analyse und Gestaltungslehre „Farbe“) und Paul Klee (Gestaltungslehre „Form“)
1924
nach absolvierter Probezeit im Oktober Aufnahme in die Metallwerkstatt,
Leitung: Moholy-Nagy mit Werkstadtmeister Christian Dell, Lehrvertrag als Silberschmiede-Lehrling,
erste Entwurfsarbeiten für die Industrie
Erste Fotomontagen
1925
Umzug des Bauhauses nach Dessau
1926/1927
Trennt sich von ihrem Ehemann (Scheidung 1935).
Einen Großteil ihres bildnerischen Frühwerks vernichtet sie durch Feuer.
Sechsmonatiger Aufenthalt in Paris. Es entstehen Photomontagen, in denen sie häufig auch ihre Stellung als Frau in der Männerwelt thematisiert.
1928
Im März erhält sie ihr „Befähigungszeugnis“ geschrieben von Moholy-Nagy und Walter Gropius, das ihr außerordentliche Begabung, Gestaltungsgefühl, Erfindungsgabe und Wirtschaftlichkeit bescheinigt
Gropius tritt im April als Direktor zurück. Auch Moholy-Nagy verläßt das Bauhaus, daraufhin wird Marianne Brandt kommissarisch die Leitung der Metallwerkstatt übertragen.
1929
Im Februar findet das Metallische Fest statt. Bauhaus-Diplom.
Beteiligung an der Ausstellung des Deutschen Werkbundes „Film und Foto“ in Stuttgart mit 5 Arbeiten, u.a. „Uhr und Kugel“, „Straße im Tauwetter“, „Selbstportrait zum Metallischen Fest“.
Am 1. Juli tritt Marianne Brandt von der Leitung der Metallwerkstatt zurück.
Die Metallwerkstatt wird mit der Werkstatt für Tischlerei und der Werkstatt für Wandmalerei in der Ausbau-Werkstatt zusammen geführt, die fortan von Alfred Arndt geleitet wird.
Marianne Brandt verläßt das Bauhaus und wird bis Dezember Mitarbeiterin im Architekturbüro von Gropius in Berlin (Möbel und Inneneinrichtung).
Im Bauhaus wird eine Photographie-Abteilung unter der Leitung von Walter Peterhans eingerichtet.
1930–1933
Leiterin der Entwurfsabteilung bei der Metallwarenfabrik Ruppelwerk GmbH in Gotha.
Sie gestaltet ein neues Entwurfsprogramm
1933–1949
Arbeitslosigkeit. Rückkehr zur Familie nach Chemnitz und Versuch freiberuflich tätig zu sein.
Beschäftigung mit Malerei und Entwurfsarbeiten für die Schublade
1949–1951
Der Rektor Mart Stam beruft sie als Dozentin an die Dresdner Hochschule für Werkkunst in die Abteilung Holz, Metall, Keramik
1951–1953
Stam geht als Rektor an die Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin – Weißensee, mit dem angeschlossenen Institut für Industrielle Gestaltung. Marianne Brandt folgt ihm nach und ist dort als Gestalterin und Gutachterin tätig.
Die Formalismus-Debatte, die nun in der DDR einsetzt und die Arbeiten von Brandt des Funktionalismus bezichtigen, verbannen die Entwürfe in die Schublade.
Mart Stam wird entlassen und geht in die Niederlande zurück.
1953–1954
Sie begleitet für zirka ein Jahr die Ausstellung „Deutsche Angewandte Kunst“ nach Peking und Shanghai in China als Kuratorin
1954
Rückkehr in ihre Heimatstadt Chemnitz, jetzt Karl-Marx-Stadt
1976
Übersiedlung nach Kirchberg/Sachsen in ein Pflegeheim
1983
am 18. Juni in Kirchberg gestorben
2003
DAS VERBORGENE MUSEUM zeigt von Marianne Brandt in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal ausgewählte Fotografien und daneben einige Metallarbeiten (in Lizenz hergestellt von Alessi, Italien mit der Genehmigung vom Bauhaus Archiv Berlin).
Künstlerinnen A - E
Ausstellung
Publikationen A - E
Eröffnung
Mittwoch, 19. November 2003 | 19 Uhr
Es sprechen
Elisabeth Wynhoff,
Kuratorin der Ausstellung
Sabine Hartmann,
Bauhausarchiv Berlin
Laufzeit
20. November 2003 - 08. Februar 2004
geschlossen: 24.12.2003 - 04.01.2004
Öffnungszeiten
DO - FR 15 - 19 h | SA - SO 12 - 16 h
Veranstaltungen
Bücherbazar ab 11. Dezember 2003
ZUR
LANGEN NACHT DER MUSEEN
am 31. Januar 2003 | ist das Museum
von ZWÖLF bis ZWÖLF geöffnet.
EINLADUNGSKARTE zur Ausstellung
PUBLIKATION[
Marianne Brandt – Fotografien am Bauhaus,
Hrsg. Elisabeth Wynhoff, Schriften des Instituts für Kunst und Design,
Gerda Breuer, Bergische Universität Wuppertal,
Texte: Gerda Breuer, Jeannine Fiedler, Elisabeth Wynhoff,
Elizabeth Otto, 104 S., Wuppertal, Ostfildern-Ruit, 2003
STANDORT > ADRESSE
Der Verein DAS VERBORGENE MUSEUM | Dokumentation der Kunst von Frauen eV
hat seine Tätigkeit seit dem 1. Januar 2022 eingestellt.
mehr erfahren Sie hier:
AKTUELLE Rufnummer
+49 (0) 30 861 34 64
MAIL>ADRESSE | weiterhin aktuell
berlin@dasverborgenemuseum.de
Zur Ausstellung liegt die Publikation vor:
Marianne Brandt - Fotografien am Bauhaus
mit Texten von Elisabeth Wynhoff (HG)
Jeannine Fiedler, Elisabeth Oho, Osterfilden-Ruit, 2003