1906
Am 20. Mai wird Ellen Rosenberg in Karlsruhe als älteste Tochter von Max und Melanie Rosenberg in eine gutbürgerliche jüdische Familie geboren.
Sie besucht ein humanistisches Gymnasium.
1924-1927
Im Wintersemester beginnt sie das Studium der Bildhauerei an der Badischen Landeskunstschule in Karlsruhe.
1928
Fortsetzung des Studiums im Wintersemester an der Akademie der bildenden Künste (Am Weißenhof) in Stuttgart.
Von einem Onkel erhält sie eine erste 9 x 12 cm Platten-Kamera zum Geschenk und beginnt zu fotografieren und experimentieren.
1929
Im Herbst geht sie nach Berlin und möchte Fotografie-Unterricht bei Walter Peterhans erhalten. Der nimmt keine Privatschüler mehr an, nach seinem Ruf an das Bauhaus in Dessau. Die wenigen Stunden bei ihm und die Bekanntschaft mit seiner Schülerin Grete Stern (Ringl, 1904-1999) legen den Grundstein für Ellen Rosenbergs (Pit) fotografische Tätigkeit. Die beiden können das Atelier von Peterhans für fotografische Studien nutzen und später übernehmen.
1930-1933
Ellen Rosenberg und Grete Stern betreiben gemeinsam das Werbe- und Portraitstudio „ringl und pit“. Ihre eigenwilligen, oft surrealistischen Werbefotografien finden Absatz.
1930
sind sie auf der Ausstellung „Das Lichtbild“, München, vertreten. Ellen lernt den Bühnenbildner Walter Auerbach kennen.
Bis 1931 arbeiten sie auch mit der Fotoagentur „Mauritius“ zusammen. In der „Gebrauchsgraphik“, der Zeitschrift für künstlerische Reklame, stellt Trautgott Schalcher das „Fotostudio ringl + pit“ vor.
Ellen kauft sich eine 16mm Filmkamera und es entstehen Kurzfilme: “Heiterer Tag auf Rügen“ (ca. 1931),
„Gretchen hat Ausgang“ (1932/33).
Für die Werbeaufnahme „Komol“ (Haarfärbemittel 1932) gewinnen „ringl + pit“ 1933 den ersten Preis auf der „Deuxième Internationale de la Photographie et du Cinéma“ in Brüssel.
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten trennen sich die Wege der beiden Fotografinnen.
Ellen geht mit ihrem späteren Ehemann Walter Auerbach Ende 1933 nach Palästina, das einzige Land, das die mittellose Fotografin aufnimmt.
1934
Mit der auch aus Karlsruhe stammenden und nach Tel Aviv emigrierten Liselotte Grschebina eröffnet sie das Fotostudio „Ishon“ (Kinderfotografie und Auftragsarbeiten). Es entsteht ihr Kurzfilm „Tel Aviv“.
1936
Im Frühjahr verläßt Ellen Rosenberg Palästina, wo sie sich nie heimisch gefühlt hat, und sie und Walter Auerbach reisen nach London, dort trifft sie wieder mit Grete Stern zusammen. Aber Ellen Rosenberg erhält keine Arbeitserlaubnis in Großbritannien.
1937
Im Frühjahr Heirat mit Walter Auerbach und gemeinsame Emigration in die USA nach Elkins Park bei Philadelphia, mit einem Affidavit von Walters Verwandtschaft.
Die Anpassung an die amerikanischen Bildvorlieben fällt ihr schwer. Sie macht Reproduktionen zum Lebenserhalt, es entstehen auch Landschaftsfotografien.
1944-1947
Umzug nach New York und Trennung von Walter Auerbach. Arbeit als freie Mitarbeiterin für „Time Magazine“ und „Columbia Masterworks“.
1946-1949
In der Memminger-Klinik für Psychologie in Topeka, Kansas, entstehen zwei 16 mm Filme über die Verhaltensweisen von Kleinkindern.
1949
In Kalifornien macht sie Naturstudien und einige Auftragsarbeiten für „Time Magazine“ und Columbia Records“.
1953
Lehrerin für Fotografie am Junior College of Arts and Crafts in Trenton, New Jersey.
1955-1956
Zusammen mit dem Fotografen Eliot Porter reist sie durch Mexiko. Aufnahmen in der Natur, von Kirchen und deren Interieurs in schwarz/weiß und auch als Farb-Aufnahmen entstehen. Die Fotobände „Mexican Churches“ und Mexican Celebrations“ erscheinen erst 1983 und 1990.
1965-1984
Ellen Auerbach gibt die Fotografie auf und gibt in New York Kunstunterricht für lern- und verhaltensgestörte Kinder am Educational Institute for Learnung and Research.
1993
„ringl + pit“ Ausstellung im Museum Folkwang Essen.
1994
Ellen Auerbach ist beteiligt in der Ausstellung „Fotografieren hieß teilnehmen – Fotografinnen der Weimarer Republik“ im Museum Folkwang, Essen und beim Symposium persönlich anwesend.
1998
Einzelausstellung mit Katalog in der Akademie der Künste Berlin.
1999
Beteiligt in der Ausstellung „Bildnisse Europäischer Photographinnen 1920-1940“ in DAS VERBORGENE MUSEUM.
2004
Ellen Auerbach stirbt am 30. Juli in New York.
2008
Das Käthe Kollwitz Museum Köln zeigt ausgewählte Werke von Ellen Auerbach „All die Neuanfänge
ERÖFFNUNG
14. April 1999 | 19 Uhr
LAUFZEIT
15. April - 30. Mai 1999
ÖFFNUNGSZEITEN
Do - Fr 15-19 h | Sa - So 12-16 h
STANDORT > ADRESSE
DAS VERBORGENE MUSEUM
Dokumentation der Kunst von Frauen eV
Schlüterstr. 70
10625 Berlin-Charlottenburg
STADTPLAN
siehe Kontakt
Einladungskarte zur Ausstellung
MAIL>ADRESSE
berlin@dasverborgenemuseum.de
STANDORT > ADRESSE
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