03. April 2014 - 27. July 2014

KÜNSTLERINNEN IM DIALOG 2

Landschaft und Gesicht

Die Bilderschau »Künstlerinnen im Dialog« zeigt ca. 70 Exponate von 25 Malerinnen und Fotografinnen zum Thema »Landschaft und Gesicht«.
Das dialogisch angelegte Ausstellungskonzept macht es möglich, Werke von Künstlerinnen des Verborgenen Museums, u.a. von  Ursula Arnold, Eva Besnyö, Lotte Jacobi, Ilse Heller-Lazard, Lotte Laserstein, Käthe Loewenthal, Else Lohmann, Gerda Rotermund und Yva unter thematischen, stilistischen, zeitgeschichtlichen oder medialen Aspekten zu kontrastieren. Gemälde und Fotografien von Landschaften und Gesichtern werden seriell, zu Bildpaaren gruppiert oder auch als singuläre Einzelstücke präsentiert.

Dabei stehen zwei Gemälde, beide zum ersten Mal in Berlin zu sehen, im Focus der Präsentation:
der »Weiblicher Kopf in Grün«, um 1913, von Ilse Heller-Lazard (1883-1932) und das Sitzbildnis einer jungen, modisch gekleideten Südeuropäerin, die »Spanische Frau« 1931, von Lotte Laserstein (1898-1993).

Die Wirkung des »Weiblichen Kopfes in Grün« – eine Gesichtslandschaft par excellence - lebt von der für den Expressionismus typischen Dominanz der Farbe über die Form. Ilse Heller-Lazard hat sich in Dresden von der Kunst der französischen Fauves und der Brücke-Maler inspirieren lassen und zwischen 1911 und 1915 im Unterricht bei dem deutsch-lettischen Maler Johann Walter-Kurau (1869-1932) die Palette der expressionistischen Farbarchitektur erlernt. Hier arbeitete sie vielfach mit der Farbe Grün, dem Farbton sommerlicher Gestimmtheit; dem »Grünen Kopf« mit den niedergeschlagenen Augen aber gab sie durch intensives Schwarz einen kontrastierenden Farbklang.

Es war die Künstlerinnengeneration Ilse Heller-Lazards, die noch keine offiziellen Möglichkeiten hatte, sich zur Malerin ausbilden zu lassen, weil sie zu den staatlichen Ausbildungsinstitutionen keinen Zugang hatte. Umso mehr ist es verständlich wie viel den Malerinnen die aufrichtige Motivation eines Lehrers wie Walter-Kurau bedeutete, der sie immer wieder anspornte, sich auf dem Weg zur Malerin nicht irritieren zu lassen.

In der Ausstellung sind aus der Walter-Kurau-Schule neben Heller-Lazard Arbeiten von Else Lohmann (1897-1984), »Pillnitz« 1917, »Flußlandschaft« 1921, »Frauenportrait«1918,  von Minna Köhler-Roeber (1883-1957)  »Landschaft im Sonnenlicht« 1917, »Dorfansicht« 1920 und Elisabeth von Schulz (1888-1956)  »Im Gespräch« 1918, »Sommerlandschaft mit Bäumen und Gewässer« 1914 zu sehen.

Neben dem liegenden »Mädchen in Blau« wird von Lotte Laserstein zum ersten Mal in Berlin das Gemälde
»Spanische Frau« 1931 zu sehen sein.
Typisch für die modernen Frauen der Malerin, wirkt auch die dunkelhaarige Spanierin in gedeckten weißbraunen Tönen wie die meisten ihrer Kolleginnen sachlich und modisch-elegant. Durch kein Lächeln, keine gefällige Pose oder ein sprechendes Attribut versucht sie das Gegenüber einzunehmen; ein kräftiger Schatten zeugt von einfallendem Sonnenlicht.

Die Spanierin vertritt den Typus der Neuen Frau, der vor allem durch Fotografien in Journalen und Magazinen der Zwanziger Jahre bekannt geworden ist; in der Ausstellung vertreten durch Fotografien von Frauentypen, der Sportlichen, der Eleganten und Koketten von Marianne Breslauer, Yva und Lotte Jacobi.

Biografien

URSULA ARNOLD, CHARLOTTE BEREND-CORINTH, EVA BESNYÖ, DOROTHY BOHM,
MARIANNE BRESLAUER, GRETE CSAKI-COPONY,  RUTH HALLENSLEBEN, ILSE HELLER-LAZARD,
JACOBA VAN HEEMSKERCK, LOTTE JACOBI, MINNA KÖHLER-ROEBER, GERMAINE KRULL, 
LOTTE LASERSTEIN, KÄTHE LOEWENTHAL, ELSE LOHMANNKATHARINA MALOUF, ELLI MARCUS, 
FRIEDA RIESS, GERDA ROTERMUND, ELISABETH VON SCHULZ, EDMA STAGE, 
CAMI STONE, YVA






ERÖFFNUNG

02. April 2014 | 19 Uhr

LAUFZEIT

03. April 2014 – 27. Juli  2014


ÖFFNUNGSZEITEN

Donnerstag, Freitag 15 - 19 Uhr
Samstag, Sonntag 12 - 16 Uhr

STANDORT > ADRESSE

Der Verein DAS VERBORGENE MUSEUM | Dokumentation der Kunst von Frauen eV
hat seine Tätigkeit seit dem 1. Januar 2022 eingestellt.

mehr erfahren Sie hier

AKTUELLE Rufnummer
030 861 34 64 

 

Flyer zur Ausstellung 

MAIL>ADRESSE
 

STADTPLAN
 

 

Gefördert von der Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten Berlin | Künstlerinnenprogramm

 

 

 

Zurück